Schlagwort: Positiv denken

alter Fußboden, schwarz-weiß

Was wäre denn, wenn…

Gerade habe ich eine Nachricht erhalten, die mich völlig aus dem Gleis wirft. Ich habe mehrere Arbeitsschritte mit mehreren Handwerkern nacheinander geplant. Das muss alles ganz genau so klappen, wie es vorgesehen ist, sonst kann der letzte Schritt nicht erfolgen, und das ist der, dass meine Küche eingebaut wird. Und ich im Anschluss in Urlaub bin.

Und jetzt… Erfahre ich, dass der eine Handwerker wahrscheinlich nicht da sein wird. Er hat ein lukratives Geschäftsangebot bekommen und ist dann mal einfach eine Woche nicht da. Bescheid gesagt hat er mir nicht. Die Nachricht darüber habe ich von einem Freund bekommen.

Der Handwerker sagte mir gestern, sein Vater sei krank, drum sei er durcheinander. Ob das wahr ist? Wenn es nun gar nicht stimmte und er würde mir mitteilen, er müsse zu seinem Vater fliegen, natürlich genau zu dem abgemachten Termin?

Mir wird ganz schlecht. Meine Gedanken galoppieren im Kreis, ich kann sie nicht mehr auf die gerade Bahn lenken, so dass sie logisch und sinnvoll verlaufen. Was wäre jetzt, wenn, der nicht kommt? Dann kann ich alles andere, was danach kommt, nicht stattfinden lassen. Kein neuer Boden, keine Elektroinstallationen, keine neue Küche, kein Einräumen, kein Urlaub.

Der Freund sagt, er kontaktiere jetzt eine andere Firma, die mir helfen könne. Ob der genau dann ein Zeitfenster frei hat? Mein Herz schlägt wieder etwas langsamer. Mein Kopf funktioniert wieder etwas besser. Was wäre, wenn… einfach alles gut würde?

Ich mache mich ans Planen. Ich werde das hinkriegen. Und ich vertraue darauf, dass sich eine Lösung finden wird.

Ein paar Stunden später ist es Abend. Ein neuer Handwerker hat sich bei mir vorgestellt. Er hat ein gutes Angebot gemacht und er hat am abgemachten Termin Zeit. Tatsächlich, alles wird gut. Ommmmmm!

© 2024 Manuela Hoffmann-Maleki (Letteratour) – Ich. Einfach unver-besserlich.

ich (Letteratour), wütend

Wut

Was ist das für ein Gefühl? Es ist etwas, das für viele selbstverständlich ist und sie zu kleinen Scheusalen für 2 Minuten oder zu schrecklichen Berserkern werden lässt, die womöglich ihr Umfeld in Trümmern, Schutt und Asche hinterlassen, für andere ist es ein Gefühl, das es nicht gibt.

Wenn man in früher Kindheit ständig daran gehindert wird, die Wut zuzulassen, weil man das nicht macht und es nicht anständig ist, oder weil dem mit so einer Gegenwut entgegengetreten wird, dass man sofort begriffen hat: „das mache ich besser nie wieder!“, dann ist die Wut vielleicht einfach eine große Leere. Ein Gefühl, das sich auf ganz andere Weise äußert. Vielleicht in Traurigkeit, Depression, Angst oder Essstörungen.

Einen gesunden Umgang mit der Wut, die man nicht spürt und nicht zulässt, kann man vielleicht später lernen, wenn man herausfindet, dass man sie in sich verkapselt hat und sie immer mit sich herumträgt, aber nie befreit. Da ist ein Ventil, das ist zugeklebt und innen drin wird der Druck immer größer. Dann passiert vielleicht was ganz ganz Schlimmes, in einem Rausch unheiliger Wut in schrecklicher Weißglut, oder man tut sich selbst etwas an. Vielleicht auch unabsichtlich. Womöglich bekommt man Krebs, denn wo die Wut nicht rausgebrüllt werden darf, frisst sie sich hinein. Dann frisst der Körper sich selber an oder auf.

Im glücklichsten Fall kann man die Wutenergie gewinnbringend umleiten. Z.B. in Tanz, in künstlerische Aktivität (ich glaube, dass eine der Voraussetzungen für gute Kunst Wut, Leiden und Traurigkeit sind), oder wie ich: ins Schreiben. Ob für sich selbst oder andere. Hauptsache: raus damit, nicht drinnen behalten und ansammeln.

© 2024 Manuela Hoffmann-Maleki (Letteratour) – Ich. Einfach unver-besserlich.

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