Die neuen Schiffspassagiere kamen die Gangway herauf. Ihnen wurden ihre Kabinen zugewiesen. Lange bevor Amanda sich irgendwelche Gedanken über ihren Aufenthalt an Bord machen konnte, außer, dass sie eine Kabine ganz unten hatte und wo sie jetzt wohl als nächstes hinmusste, um wieder hinauf zu kommen, hatte Ciro, der Steward, beschlossen: Für die Dauer dieser Reise würde sie diejenige sein, an deren Seite er aufblühen werde. Er würde sie einwickeln, sein Feuer verstieben, sich unentbehrlich machen. Sie würde sich verlieben und jeden Abend auf ihn warten. In den freien Vormittagsstunden würden sie glückliche Stunden miteinander verleben. Wenn sie Landgang hatte, würde er schlafen. Alles wie geplant. Wie immer.

Da kam sie schon! „Einen Cocktail?“  fragte er mit seinem schönsten Lächeln und einem kaum merklichen Zwinkern. Fesch sah er aus. Akkurat geschnittene Haare mit einem bewusst hinzugefügten Touch von Lotterlook, traumhaft schöne Augen, tief, ein Wörterbuch. Sein Kapital. Und planmäßig blieb sie stehen und fragte „warum nicht? Was gibt’s denn Feines?“ Er wusste, er hatte gewonnen. Jedes Mal wurde es einfacher.