Für mich bedeutet Regen einerseits etwas Grauenvolles, denn ich kann es überhaupt nicht ausstehen, wenn ich nass werde. Wenn ich draußen bin, kräuseln sich meine Haare, es juckt mich der Kopf, als sei ich komplett verlaust, und ich sehe aus wie eine alte Hexe. Meine Kleidung wird feucht und riecht muffig und unangenehm nach alter Wolle. Ich kann also wohl den Regen nicht leiden, weil ich danach mich selber nicht mehr mag.
Außerdem wird mir sehr leicht kalt, und dann würde ich womöglich krank. Ich bin kein Allwetterkind.
Andererseits ist Regen etwas Wunderbares, wenn er im Sommer fällt. Ich erinnere mich daran, wie wunderbar Regen im Garten riechen kann, wenn die Erde nass ist. Dann kommt dieser spezielle Geruch, der sich auch Petrichor nennt, hervor und überwältigt mich mit Erinnerungen an die Kindheit und an schöne Zeiten, wo ich mich noch der Natur verbunden fühlte.
Ich entsinne mich auch, wie ich im warmen Sommerregen als Teenie mit meiner ersten Liebe, die allerdings für die sagenhafte Anzahl von 24 Tagen mit meiner besten Freundin -nicht mit mir – liiert war, spazieren ging. Es war eher eine Art von „Singing and Dancing in the Rain“. Wir flogen zu dritt die Straße entlang und freuten uns darüber, dass dieser warme Regen fiel. Es schuf gewiss in uns allen Erinnerungen, die auch heute immer wieder mal hochsteigen und uns das Gefühl geben, das sei der beste Sommer aller Zeiten gewesen.
© 2024 Manuela Hoffmann-Maleki (Letteratour) – Ich. Einfach unver-besserlich.
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